Ich war mit Arte Reportage in Madagaskar, um dort über den Abbau von Saphiren zu berichten. Ein paar Skizzen:
Der
Saphirabbau konzentriert sich vor allem auf das Flußtal des Ilakaka.
Dort, wo die Route 7 - eine wichtige Überlandstraße - den Fluß kreuzt,
befindet sich die gleichnamige Stadt. Ungefähr 30.000 Menschen leben in
der Siedlung, die mit ihren grob zusammen gezimmerten Wellblechhütten an
eine moderne Wild-West-Stadt erinnert.
Die Menschen arbeiten meist in kleinen Gruppen und treiben mit Schaufeln und Hacken tiefe Schächte in den sandigen Boden.
Ein
besonderes Problem bei dieser Art von Bergbau ist die Luftzufur. Ab
einer Tiefe von 20 Metern gelangt nicht mehr genug Sauerstoff in die
Stollen. Deshalb haben sich die Madagassen ein einfaches
Belüftungssystem ausgedacht.
Ein
Plastiksack wird durch sanftes Wedeln mit Luft gefüllt, dann
verschlossen und zusammengedrückt. Die Luft in dem Sack wird so durch
einen schmalen Schlauch in den Schacht herunter gepumpt. Eine reichlich
abenteurliche Methode, doch sie funktioniert. Es gibt aber auch
Arbeiter, die ohne dieses System arbeiten. Sie müssen alle 10-20 Minuten
das Loch verlassen, um nicht ohnmächtig zu werden.
Die
Menschen in Ilakaka leben in großer Armut. Viele können sich kein
tägliches Essen leisten. Und einige haben kein Dach über dem Kopf. Bei
unseren Streifzügen durch die Stadt begegnen wir immer wieder
Obdachlosen und Bettlern.
Es
ist also kein Wunder, dass einge sich zwar gerne zeichnen oder
fotografieren lassen und dabei besonders dramatisch posieren, aber
danach Geld dafür verlangen.
Natürlich kann sich kaum jemand ein Auto leisten. Wichtigste
Transportmittel in der Gegend sind daher Wagen, die von Zebus gezogen werden. Oder obskure,
selbstgezimmerte Karren, die mit Muskelkraft bewegt werden.
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